METHODEN
Es gibt verschiedene Verfahren, um
Bilder dreidimensional darzustellen. Eines haben dabei alle Methoden gemeinsam, um die Illusion eines
plastischen Sehens zu erzeugen, muß jedes Auge mit einem perspektivisch leicht verschobenem Bild versorgt werden.
Das klingt ersteinmal einfach, der Kniff dabei ist aber, dass die Bilder von beiden Augen separat wahrgenommen
werden müssen. Das rechte Auge darf also nicht die Perspektive des linken Auges mitsehen, oder umgekehrt. Um zu
erreichen, dass jedem Auge ein separates Bild zugeführt wird, bedienen sich die verschiedenen Methoden, verschiedener
Techniken.
Datenformat für den PC
Das unten stehende Plug-In arbeitet mit dem JPS-Format und ermöglicht es so, dass Sie selbst einstellen
können mit welcher Methode Sie das Bild betrachten. Im JPS-Format werden linkes und rechtes Bild im Side by Side Modus
abgespeichert, also nebeneinander. Die Software modifiziert beide Bilder dann für das jeweilige
Betrachtungsverfahren. Bitte achten Sie darauf wenn Sie Bilder in unsere Galerie uploaden, dass diese im Side by Side Modus,
aber mit der Endung JPG abgespeichert werden, da unsere Galerie die Endung jps nicht richtig identifizieren kann.
Anaglyphen
Dieses Verfahren war in den 50er Jahren sehr beliebt, als die ersten 3D Filme ins Kino kamen. Dies ist
die Methode in welcher auch diese Seiten dargestellt werden. Dabei werden die Bilder für rechtes und linkes Auge in verschiedenen Farben übereinanderkopiert. In der
Regel wird das Bild für das rechte Auge rot und das fürs linke in cyan oder grün eingefärbt. Betrachtet man dieses Bild
entsteht daher dieser leicht verschwommene rot/grün Effekt. Erst mit einer entsprechenden Brille, bei welcher das eine Sichtfenster
rot und das andere grün/cyan gefärbt ist entsteht der Effekt räumlichen sehens. Der rote Sichtfilter bewirkt nämlich, dass das Auge
das rot eingefärbte Bild nicht sehen kann und genauso umgekehrt der grüne Filter, dass das Auge welches durch das grüne Sichtfenster sieht, dass grüne eingefärbte Bild
nicht sieht. So nimmt jedes Auge ein anderes Bild wahr.
Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass man es preiswert selber anwenden kann und keine teuren Zusatzgeräte benötigt. Leider gehen
aber die Farbinformationen verloren, dass heißt sie können die Bilder nur in SW darstellen. Mit einem kleinen Trick geht es manchmal auch
farbig, wie können Sie unter Tips & Tricks lesen.
Shutterbrillen
Shutterbrillen sind Brillen deren Gläser einzeln durch LCD-Technologie elektronisch abgedunkelt werden können.
Dieses Abdunkeln geschieht in einem bestimmten Rythmus synchron mit dem Signal des Monitors, so dass jedes Auge seine getrennte Bildinformation bekommt.
Der Vorteil ist, dass die Farbinformationen voll erhalten bleiben. Nachteil es funktioniert nicht mit TFT-Monitoren, außerdem sollte ein Monitor, der für
diese Methode eingesetzt wird, mindestens 120 HZ haben, da das Flimmern durch die LCD`s bei niedrigerer Frequenz das Sehen nach einiger Zeit sehr anstrengend macht.
Und das kann Kopfschmerzen geben.
Sehmethoden
Crossed Eyed und Parallel können Augenakrobaten und Sehkünstler auch farbige Bilder ohne Zusatzmittel in 3D betrachten.
Dies erfordert einiges an Übung. Unser Gehirn ist es eigentlich gewohnt die Blickrichtung von rechtem und linken Auge so zu
koordinieren, dass beide sich auf einen Punkt konzentrieren. Bei diesen Methoden nun muß man sein Gehirn überlisten mit
jedem Auge auf einen anderen Punkt zu schauen. Die Bilder für rechtes und linkes Auge werden wie im JPS-Format einfach nebeneinander dargestellt und
man fokussiert seinen Blick nun so, dass man mit dem rechten Auge auf das rechte und mit dem linken Auge nur auf das linke Bild schaut, beim Crossedview genau
umgekehrt. Anfangs ist das gar nicht so einfach, einigen hilft es ein Blatt Papier oder eine Trennwand zwischen die beiden Bilder zu stellen so, dass jedes
Auge nur ein Bild sieht. Aber selbst dann erfordert es noch einiges an Übung. Wer hartnäckig genug ist, sich vorerst stundenlang die Augen zu verrenken,
der wird am Ende mit einem 3D Bild in voller Farbe belohnt, für welches er keinerlei weitere Hilfsmittel braucht. Wesentlich einfacher ist es aber ein paar Euro
in einen Papierbildbetrachter zu investieren, mit welchem man Bilder im Side by Side Modus ohne zusätzliche technische Installationen direkt am Bildschirm betrachten
kann.
Linsenraster
Was ist ein Linsenraster? Ein Linsenraster ist eine transparente Kunststoffscheibe, auf der einen Seite glatt und auf der anderen mit vielen kleinen halbrunden Zylinderlinsen ausgestattet. Den Abstand dieser
Linsen mißt man in LPI (lenses per inch). Diese Karten
werden auch für Wackelbilder verwendet und haben die typische geriffelte Oberfläche, welche durch die kleinen Linsen hervorgerufen wird.
Ein Foto, in welchem in ähnlicher Weise wie beim Interlaced Shutter verfahren die Bilder für rechtes und linkes Auge gemischt werden, ist die Grundlage
für das entsprechende Motiv. Wenn Sie das obige Foto-Plug-In auf Interlaced stellen erhalten Sie ungefähr einen Eindruck, wie die Grafik für eine Linsenrasterkarte aussehen könnte. Jeweils einer
Pixelreihe des rechten Bildes folgt eine Pixelreihe des linken Bildes. Über dieses gemischte Bild wird die Linsenrasterkarte plaziert. Die Linsen brechen das Licht nun derart,
dass beide Augen jeweils nur eines der beiden codierten Bilder sehen. Das Ergebnis ein plastisches, dreidimensionales Bild ohne irgendwelche weiteren Hilfsmittel, zudem
bleiben die Farben voll erhalten.
Pulfrich Verfahren
Vermutlich kennen Sie dieses Prinzip aus dem Fernsehen, wo es in verschiedenen Sendungen gerne hin und wieder als
Gimmick eingesetzt wird. Das Verfahren wurde von Carl Pulfrich 1922 entdeckt. Es heißt, dass er ein in der Ebene schwingendes Pendel beobachtete, als er ein Auge etwas verdunkelte sah er das Pendel aufeinmal nicht mehr
pendeln, sondern kreisen. Der Grund, dass Gehirn nimmt die Infromationen des verdunkelten Auges nur verzögert wahr, wodurch eine nicht vorhandene Perspektive vorgetäuscht wird.
Wenn sich also ein Objekt von rechts nach links bewegt und man dieses filmt, dann hat man die ideale Vorlage für diesen
3D Effekt. Sehr gut eignen sich auch Filme aus dem fahrenden Auto oder Zug. Betrachtet man nun den Film und blickt damit mit dem einen Auge durch ein verdunkeltes Glas und mit dem anderen normal,
so sieht das verdunkelte Auge das Bild leicht verzögert. Durch die Bewegung des Objektes erhält nun jedes Auge ein perspektivisch leicht
verschobenes Bild und das Gehirn kann daraus ein plastisches Bild formen. Durchaus ein interessanter Zusammenhang, aber für ernsthaftes Filmemachen
eignet sich diese Methode herzlich wenig. Der große Nachteil ist nämlich, dass sich das Objekt oder die Kamera immer bewegen müssen und das auch noch mit einer
bestimmten Geschwindigkeit. Ein Grund warum Thomas Gottschalk seinerzeit in einer TalkShow das groß angekündigte 3D Event absagte. "Mein Gott, da wird man ja wahnsinnig, die Kameras müssen ständig in
Bewegung um die Gäste herumfahren, ...wir lassen das."
Viewmaster
Der eine oder andere kennt sie vielleicht noch, die alten Viewmastergeräte. Die Trennung von rechtem und linken Bild
erreichte man hier ganz einfach durch zwei separate Sehöffnungen, durch welche man ähnlich einem Hand-Diabildbetrachter
das jeweilige Bild sehen kann. In eine Pappscheibe sind die jeweiligen Bilder eingelassen.
Diabetrachter
Nach dem gleichen Prinzip wie der gute alte Viewmaster kann man auch mit einfachen Hand-Diabetrachtern ein eigenes
3D-Sehgerät entwerfen. Derartige einfache Betrachter bekommt man schon für ein paar EURO im Fotofachhandel. Die Bilder
für rechtes und linkes Auge müssen hierfür allerdings als Dia vorliegen. Das Verfahren ist im digitalen Zeitalter zwar etwas umständlich, besonders wenn man
viele Bilder macht, aber dafür bekommt man einen astreinen 3D-Effekt in voller Farbe.
Holographie
Holographie unterscheidet sich ganz wesentlich von allen anderen hier dargestellten Methoden. Denn nur bei der
Holographie erreicht man eine echte dreidimensionalität, sprich man kann im Prinzip auch um das Objekt herumgehen und sieht es
dabei in unendlich vielen verschiedenen Perspektiven. Der Nachteil ist ganz klar, dass echte Hologramme im Prinzip nur unter
Laborbedingungen mit hochsensibler und sehr kostspieliger Ausrüstung hergestellt werden können. Für den Privatgebrauch ist
diese Technologie daher noch sehr schwer zugänglich.
3D Plasmamonitore
Ja, es gibt Sie bereits, die 3D-Plasmamonitore. Hier wird keinerlei Brille benötigt und sie sehen dennoch ein komplett farbiges
3D Bild. Nachteil ist der derzeit noch recht hohe Anschaffungspreis, der rund bei 5000 Euro liegt. Für die Zukunft ist jedoch
absehbar, dass sich diese Technologie zu einem erschwinglichen Preis für Jedermann durchsetzen wird.