EINFACHE METHODEN ZUM 3D-BILD
Sie können schon mit einfachsten Mitteln selbst in die 3D Kunst einsteigen. Sie brauchen keine teure Spezialkamera kaufen. Alles was Sie benötigen ist eine handelsübliche Digitalkamera. Da sich die hier beschriebenen Arbeitsweisen in erster Linie auf die Digitalfotografie beziehen vorab etwas zum Bildformat.

DAS BILDFORMAT JPS
Für die Darstellung stereoskopischer Bilder wurde ein eigenes Bildformat eingeführt, welches alle Betrachtungsmethoden unterstützt! Dies ist das JPS-Format. Das JPS ist im grunde nichts weiter als ein JPG, bei welchem zwei Bilder in eines gepackt wurden. Nämlich jeweils eines für die Sicht mit dem linken und eines für die Sicht mit dem rechten Auge. Durch Zusatzsoftware und Plug-Ins ist es dann möglich die jeweilige Darstellungsmethode einzustellen. Auf die Art kann die gleiche Bilddatei für die Betrachtung mit Shuttergläsern, Anaglyphbrillen, oder beliebige andere Methoden verwendet werden. Der PhotoMaker ist gleichzeitig ein JPS-Betrachter. Sie sollten sich gleich daran gewöhnen Bilder als JPS abzuspeichern und die besonders gelungenen in unserem Opengallery-Onlinearchiv abzuspeichern. Der Vorteil ist, die Farbinformation bleibt erhalten, auch wenn Sie sich die Bilder derzeit nur als Graustufenanaglyphen betrachten. Wenn Sie früher oder später durch neue technische Möglichkeiten wie etwa einen 3D-Monitor oder Shutterbrille die Farbdarstellung wünschen, so ist dies mit den gleichen Quelldateien möglich.

Die Software, die Sie in unserem Onlineshop bestellen können, kann Bilder zwar als JPS abspeichern, tut dies jedoch nicht automatisch. Es ist wichtig, dass Sie das Bild während des Speicherns im Side by Side Modus anzeigen, sonst wird ihr Bild zwar mit der Endung JPS abgespeichert, verbleibt aber reduziert auf das jeweilig angezeigte Format. Nur im Side by Side Modus abgespeicherte Bilder werden wirklich als JPS abgespeichert.

METHODE I
Machen Sie ganz normal ein Foto indem Sie mit dem linken Auge durch den Sucher ihrer Kamera sehen, danach verschieben Sie die Kamera vorsichtig nach rechts, bis Sie mit dem rechten Auge durch den Sucher den gleichen Bildausschnitt sehen können. Versuchen Sie dabei möglichst auf der gleichen Höhe zu bleiben, damit sich der Bildausschnitt vertikal nicht zu weit verschiebt. Wichtig ist, dass Sie die Kamera wirklich um die Breite eines Augenabstandes verschieben, damit der Bildausschnitt aus einem leicht verschobenen Winkel im Bezug zum ersten Bild aufgenommen werden kann.

Nun haben Sie ein Foto für das linke und eines für das rechte Auge. Diese können Sie mit der Software von unserer CD nun zu einem Anaglyphbild umwandeln, welches Sie mit Ihrer 3D-Brille als plastisches 3D-Bild betrachten können.

Der Nachteil bei dieser Methode ist, dass das Objekt sich nicht bewegen darf, da der Effekt sonst zerstört wird. Es eignet sich also in erster Linie für Sillleben, unbewegte Objekte und Leute die bereit sind sich ein paar Sekunden nicht zu bewegen, was häufig dann doch nicht so recht gelingt.


METHODE II
Bei dieser Methode brauchen Sie zwei Kameras, die Sie genau so auf einem Holzbrett montieren, dass die Linsen ungefair einen Augenabstand auseinander sind. Natürlich können Sie auch ein eigenes Gehäuse entwerfen. Es geht nur darum eine Konstruktion zu erschaffen, die es ihnen ermöglicht gleichzeitig zwei Bilder aus leicht verschobener Perspektive zu machen. Vorteilhaft ist es zwei Kameras gleichen Models zu nehmen, sonst kann es zu bösen Überraschungen kommen. Stimmt nämlich die Brennweite beider Kameras nicht überein, so haben sie mitunter große Unterschiede, was den Bildausschnitt anbelangt. Solche unterschiedlichen Bilder müssten dann erst lange im Grafikprogramm nachbearbeitet werden, um doch noch was zu retten. Bei der Größe und den Preisen einfacher Digitalkameras ist es noch durchaus erschwinglich und handlich, sich zwei einfache Modelle gleichen Typs zuzulegen. Wenn Sie fotografieren lösen Sie einfach die Auslöser beider Kameras gleichzeitig aus. So erhalten Sie zwei perspektivisch verschobene Bilder.

Der Vorteil Sie können auch bewegte Objekte und Schnappschüsse in 3D auf diese Art realisieren. Technische Bastler können die Auslöser beider Kameras miteinander verbinden, so dass Sie über nur einen Knopf bedient werden können. Ein weiteres Riesenplus: Neuere Digitalkameras haben oft selbst schon für Preise unter 49 EUR eine eingebaute Videofunktion. Das bedeutet sie haben mit dem so zusammengebasteltem Gerät für einen Preis unter 100 EUR schon eine einfache 3D Videokamera! Ich arbeite derzeit an einem Buch, in welchem Sie auch erfahren, wie Sie Videos in 3D erstellen können.

TIPS UND TRICKS

PERSPEKTIVE
Wie bei der normalen Fotografie auch, ist natürlich die Auswahl des Objektes und des Bildausschnitts für eine gelungene Aufnahme sehr wichtig. Doch bei der 3D Fotografie kommt noch der Tiefeneffekt hinzu, den man durch Auswahl der Perspektive erheblich verstärken kann. Selbst die beste Ausrüstung nützt ihnen nichts, wenn sie nur eine flache Wand fotografieren. Logischerweise wird der 3D Effekt bei so einem Bild dann recht gering sein. Achten Sie also darauf, dass Ihre Bilder Tiefe haben! Besonders gut machen sich Flächen oder Objekte, die sich weit nach hinten erstrecken.

  • Wenn Sie Flächen fotografieren, die perspektivisch weit in die Tiefe gehen, dann können Sie den Effekt noch erhöhen, wenn sie mit dem Bildausschnitt dicht an dieser Fläche bleiben. eine Straße wirkt beispielsweise plastischer, wenn Sie den Fotoapparat direkt aus der Hocke fotografieren, bzw. die Kamera kurz über dem Boden halten, als wenn Sie aus dem Stand oder der Luft fotografieren.

  • Objekte, die vor anderen Objekten stehen erhöhen meist den Tiefeneffekt.

  • Der perspektivische Versatz beider Bilder sollte möglichst einen Augenabstand betragen. Ist der Abstand zu klein oder zu groß, kann kein zufriedenstellender Effekt erreicht werden.

  • Beim Zusammensetzen der Bilder zu Anaglyphen achten Sie darauf, dass ein natürlicher Sichteffekt entsteht, dadurch das rechtes und linkes Auge möglichst genau den Sichteffekt bekommen, den Sie beim normalen Sehen auch haben. Die Bilder dürfen also nicht zu weit auseinander liegen, oder gar vertauscht sein. Prüfen Sie durch abwechselndes Schließen des rechten und des linken Auges durch die Brille, ob die Bilder richtig justiert sind. In der Regel werden Sie feststellen, dass bei richtiger Justierung eine optimale Bildschärfe erreicht wird, wärend das Bild sonst verschwommen oder unruhig wirken kann.

    FARBE
    Bevor Sie ihre Bilder in ein 3D Anaglyphbild packen, sollten Sie sie mit einem Grafikprogramm wie Paint Shop Pro in Graustufenbilder umwandeln. Oft wird dies nicht gemacht und wirkt sich in der Regel sehr negativ auf die Bildqualität aus. Allerdings ist dies von den Farben der Bilder abhängig. Bei einigen Bildern sieht es sogar ganz gut aus die Farben zu belassen, man hat dann so eine Art Pseudo 3D-Farbbild.


    Trauminsel mit Pseudofarbeffekt

    Oft wirken die Farben durch die Filterrung des Rot- und Grünbereiches jedoch eher als störend und unnatürlich. Das Farbspektrum im jeweiligen Foto entscheidet darüber, mit der Zeit bekommen Sie ein Gefühl dafür. Blau- und Gelbtöne werden recht gut dargestellt, da diese nicht so stark von der rot/grün Filterung beeinflußt werden. Sie erscheinen lediglich etwas dunkler als bei der normalen Betrachtung. Wenn Sie die Farben in einem Grafikprogramm entsprechend verstärken und das Bild für die Betrachtung mit der Brille optimieren, können Sie in einigen Fällen schöne Farbanaglyphen herstellen. Testen Sie es gegebenenfalls für welche Variante sie sich im entsprechenden Fall entscheiden wollen. Bei einigen Bildern ist es einfach besser auf die Farbe zu verzichten. Wenn Sie den StereoPhoto - Maker benutzen entfällt die Farbreduzierung per Hand allerdings, da dieser die Bilder automatisch in das gewünschte Format umwandelt. Per einfachem Knopfdruck können Sie hier zwischen der Darstellung als Farb- oder Graustufenanaglyphe wählen.